Periods are political!

Im September 2018 machte ein Facebookpost die Runde:

„Finally. Ich habe meine Bachelorarbeit zum Thema „Tabu und Menstruation“ erfolgreich verteidigt. Nachdem mir die offensichtlich eher konservativ eingestellte Koordinatorin meiner Hochschule zunächst mit klaren Worten davon abgeraten hat, über solch abstruse Widerlichkeiten wie die Periode zu schreiben und mir sogar aktiv die Hilfe verweigerte, dafür eine/n Erstprüfer/in zu finden (im Thema bestünde „keine Wissenschaftlichkeit“- wörtlich: „Das Thema geht so gar nicht, sorry.
Das ist eine Art „Tabuthema“), mussten nun doch alle Beteiligten einsehen, dass die fehlende Kommunikation über das Thema Negativfolgen für Umwelt, Wirtschaft und die finanzielle und soziale Geschlechtergleichstellung hat.“, schrieb Bloggerin Franka Frei.

Mittlerweile hat ihr Post über 40 000 Reaktionen und wurde mehr als 20 000 Mal geteilt. Der Text hat einen Nerv getroffen.
Denn aufgrund von jahrtausendealten kulturellen und religiösen Irrglauben, Mythen und Stigmatisierung, werden, wie Franka Frei schreibt „Menstruierende weltweit in Alltag, sozialen Situationen, Bildung und Arbeit gehemmt und behindert, haben fehlenden Zugang zu Monatshygiene, werden aufgrund fehlender Aufklärung aus der Gesellschaft ausgeschlossen, für unrein und unterlegen erklärt. In Indien brechen 20 Prozent der Mädchen mit dem ersten Tag ihrer Menstruation die Schule ab, in vielen anderen Ländern verbietet man ihnen, während ihrer Menstruation aus dem Haus zu gehen, weil das Verbreiten von Krankheiten wie Krebs befürchtet wird. Auch in Deutschland fühlt sich laut Umfragen die Hälfte der Frauen in sozialen Situationen unwohl, wenn sie menstruieren – 16 Prozent der Frauen haben auch hierzulande schon mal Schule, Arbeit oder eine Veranstaltung verpasst, aufgrund der Angst (!), dass jemand bemerken könnte, dass sie aktuell menstruieren.“
Dazu kommt, dass Monatshygiene in vielen Ländern wie auch Deutschland maximal versteuert und für viele nicht leistbar ist. Gleichzeitig steht die Politik mit dem wachsenden Müllproblem durch weggeworfene Einmalprodukte vor einem großen Problem: Mittlerweile ist jeder fünfte Gegenstand, der an angespült wird, ein bis zu 90 Prozent aus Kunststoff bestehendes Monatsprodukt. Kurz gesagt: Das Thema geht uns alle etwas an.

Für die Veranstaltung „Periods are Political“ ist Bloggerin Franka Frei zu Gast beim SDS Hannover in der Leibniz Universität, um soziokulturelle Hintergründe und aktuellen Probleme aufgrund des folgenschweren Menstruationstabus näher zu beleuchten und noch einmal zu beweisen, warum dieses Tabu für die Tonne ist. Wir sprechen über Religion, Geschichte, Wirtschaft, Bildung, Werbung und Umwelt – es soll ein spannender und unterhaltsamer Vortrag werden. Natürlich auch für Nichtmenstruierende.

Kommt zahlreich! Kostet nix!

P.S.:
Zum Original-Post von Franka Frei geht´s hier:
https://www.facebook.com/franzi.wbg/posts/10211997727170615