Keine Bühne für Rechtsrock und Grauzone

Am 26.04. wird in der TUI Arena ein Konzert der Band Frei.Wild stattfinden. Da sich die Gruppe um den Sänger Philipp Burger in der Vergangenheit in ihren Texten wiederholt nationalistisch, völkisch und rechtspopulistisch geäußert hat, rufen wir zu Gegenprotesten auf.

Frei.Wild hat in der Vergangenheit nach medialem Druck verschiedene Statements gegen Extremismus verbreitet, allerdings sprechen viele ihrer Texte eine andere Sprache. Zunächst ist häufig ein aggressiver Nationalismus zu finden, den die Band als Heimatliebe oder Patriotismus verkauft.

Zitat: „Da, wo wir leben, da wo wir stehen, ist unser Erbe, liegt unser Segen, Heimat heißt Volk, Tradition und Sprache, für uns Minderheiten eine Herzenssache. […] Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen, wenn ihr euch Ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen […} Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat, ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk.“ (Frei.Wild Songtext: „Wahre Werte“)

Ihre Definition von Heimat über Tradition, Glaube, Sprache und Zugehörigkeit zu einem Volk grenzt alle aus, die nicht in dieses Bild passen. Für Zugewanderte und Andersgläubige gibt es in der Heimat von Frei.Wild keinen Platz. Ihnen ist die Nation heilig, und sie darf nicht kritisiert werden:

„Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik an diesem heiligen Land, das unsere Heimat ist“ (Frei.Wild Songtext: „Süd Tirol“)

Auch klassische islamophobe Aussagen finden sich in den Texten von Frei.Wild:

„Doch ist heute vieles anders, vieles scheiße: Verkehr, Umweltverschmutzung, Bauten fremder Welten.“(Brixen)

„Kreuze werden aus Schulen entfernt, aus Respekt vor den andersgläubigen Kindern „(Land der Vollidioten)

In einem weiteren Song, „Gutmenschen und Moralapostel“, wird die Erinnerungskultur als wirtschaftliches Interesse dargestellt und sogenannte Gutmenschen diffamiert:

„Sie richten über Menschen, ganze Völker sollen sich hassen. Nur um Geschichte, die noch Kohle bringt, ja nicht ruhen zu lassen. Nach außen Saubermänner, können sie jeden Fehler sehen. Sind selber die größten Kokser, die zu Kinderstrichern gehen“ (Frei.Wild Songtext: „Gutmenschen und Moralapostel)

Neben den zitierten Textstellen, lässt auch die Vergangenheit des Sängers Philipp Burger in der Nazi-Skinhead-Band „die Kaiserjäger“, die er mittlerweile als „Jugendsünde“ bezeichnet und die Aussagen des NPD-Funktionärs Patrick Schröder, der eine 80%ige Übereinstimmung zwischen „der Linie“ der NPD und Frei.Wild sieht, Rückschlüsse auf die Gesinnung der Gruppe zu.

Auf Grundlage der oben genannten Punkte rufen wir als Zusammenschluss verschiedener linker Gruppierungen aus Hannover zu Protesten gegen das Frei.Wild Konzert am 26.04. auf!

Wir werden den Auftritt der Band Frei.Wild nicht tatenlos hinnehmen. Wir sind bunt und kreativ. Gemeinsam setzen wir ein deutliches Zeichen gegen Nationalismus, Rassismus und Volkstümelei. Frei.Wild sind in Hannover nicht Willkommen!