Statement des SDS Hannover zur geplanten Schließung des Instituts für Meteorologie und Klimatologie an der Leibniz Universität Hannover

Seit mehr als zwei Jahren kämpft eine junge Generation weltweit für Klimagerechtigkeit. Nach jahrzehntelangen politischen Kämpfen der Umweltbewegung hat gerade sie es geschafft, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und den notwendigen Diskurs auf die Tagesordnung zu bringen. 
Seit etwas weniger als zwei Jahren kämpfen auch Studierende, Beschäftigte und Dozierende an der Leibniz Universität für mehr Klimagerechtigkeit und eine gerechtere Welt. Sie stellten umfangreiche Forderungen auf und bieten noch immer einen Anlaufpunkt für viele, die ein „Weiter so“ nicht hinnehmen wollen. 
Als Reaktion auf die entstandene Bewegung solidarisierte sich das Präsidium mit den Aktivist*innen, sicherte ihnen eine Stimme zu und beschloss entsprechende Leitlinien und Klimaschutzziele. In der Öffentlichkeit hob es Klimagerechtigkeit als eines der dringlichsten Themen unserer Zeit hervor und lobte die Arbeit des weltweit bekannten hannoverschen Instituts für Meteorologie und Klimatologie.
Nun hat sich das „Wohlwollen“ der Universitätsleitung auf nicht zu übertreffende Art und Weise als Heuchelei und leeres Geschwätz herausgestellt: Sie plant die Schließung eben jenes Instituts und damit auch die Abschaffung des Studiengangs Meteorologie und Klimatologie für die Studierenden.
Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen an der Universität, die Verwantwortung für sich und ihre Zukunft übernehmen und zuletzt bei der Public Climate School im letzten Jahr aufgezeigt haben, wie kritische und vorwärtsgerichtete Bildung heute aussehen kann und muss. Nun kürzt die Landesregierung die Hochschulmittel und Forschung und Lehre zum momentan wohl wichtigsten Bereich der Wissenschaft haben keine Relevanz mehr. 
Das Verhalten des Präsidiums ist skandalös und zeigt einmal mehr, wie wenig von wirtschaftsorientierten Uni-Leitungen, einem Establishment in der Regierung und neoliberaler (Krisen)Politik zu halten ist. 
Als Sozialistisch Demokratischer Studierendenverband Hannover solidarisieren wir uns mit den betroffenen Studis, Dozierenden, Profs und Mitarbeitenden des Instituts und schließen uns ihrer Forderung an, von einer Schließung abzusehen.
November 2020