Uniwahlen

Ab dem 14. Januar finden die studentischen Wahlen an der Leibniz Universität Hannover statt. Hier findest Du unser aktuelles Wahlprogramm, eine Liste unserer Kandidat*innen und Infos dazu, wie Du an der Wahl teilnehmen kannst.

Grundsatz

Wir als Studierende an der Leibniz Uni, in Hannover, in Deutschland und auch darüber hinaus, bekommen am eigenen Leib zu spüren, was es heißt in einem kapitalistischen System zu leben: Mietpreise steigen ins Unermessliche, Gesundheitssysteme funktionieren ausschließlich nach Profitinteressen, Menschen arbeiten für Löhne an der Existenzgrenze, Ausgrenzung und Diskriminierung potenziert sich und zu allem gesellt sich eine Klimakrise, die mit marktwirtschaftlichen und technologischen Mitteln nicht bekämpft werden kann.
Darum machen wir als SDS uns stark für eine antikapitalistische, demokratische und solidarische Gesellschaft, in der statt den Profitinteressen einiger, das Wohl aller im Mittelpunkt steht.

Demokratisierung der Universität

Wir treten ein für eine demokratische Gesellschaft mit demokratischen Prozessen. Das schließt die Universität mit ihren internen Gremien ebenso ein, wie die von Universitätspräsident Epping angestrebte Transformation zu einer Stiftungsuniversität. In beidem sehen wir eine Gefahr und Schwächung demokratischer Teilhabe. Im Senat der Universität sind Studierende und Mitarbeitende strukturell in der Unterzahl, was nicht dem reellen Gleichgewicht an der LUH entspricht. Das Argument der Wissenschaftsfreiheit, welches die Überzahl an Professor:innen im Senat legitimieren soll, ist hinfällig, da zum einen nicht nur Professor:innen forschen und zum anderen der Universität auch vielfältige weitere Aufgaben zukommen als nur die der Forschung. Der Möglichkeit der Modifizierung der LUH zu einer Stiftungsuniversität stehen wir ablehnend gegenüber, da wir mit dem steigenden Einfluss der Wirtschaft im universitären Raum die Qualität und Unabhängigkeit von Forschung, Lehre, gesellschaftlichem Bildungsauftrag und universitärer Gemeinschaft existenziell bedroht sehen.

Corona

Die Gesundheit aller Studierenden und Mitarbeiter:innen steht für uns an erster Stelle. Das Abwarten, Ausharren und Hinauszögern des Universitätspräsidiums kommt einer Kapitulation vor der pandemischen Lage gleich. Wir fordern eine genaue und kontinuierliche Beurteilung der Lage und eine ebenso transparente Kommunikation dieser. Gleichzeitig fordern wir den Präsenzbetrieb nicht aus Geldgründen einzuschränken, oder weil Online-Lehre weniger konzeptionelle Hygienemaßnahmen benötigt. Es bedarf also eines hybriden und flexiblen Systems mit einer ausgebauten Online-Lehre, sinnvollen Hygienemaßnahmen für Präsenzveranstaltungen und die aktive Miteinbeziehung von uns Studierenden an der weiteren Planung. Es kann nicht sein, dass Klausuren und Veranstaltung ausschließlich in Präsenz angeboten werden, nur „weil es immer schon so gemacht wurde“, einfacher erscheint oder für die Lehrenden weniger Arbeit bedeutet. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass nicht wahllos zwischen online und Präsenz gewechselt wird, wodurch die Studierenden vor zeitliche Probleme gestellt würden.
Die Verlängerung der Regelstudienzeit um drei Semester, durch das Land Niedersachsen, begrüßen wir, doch es fehlt die Verlängerung um das aktuelle Wintersemester 2021/2022.

Lehre, Studium und Leistungsdruck

Was das neoliberale Projekt mit seiner Fokussierung auf das Individuum und einem gesteigerten Druck in einer Leistungsgesellschaft noch nicht vollbracht hat, wird durch die pandemische Lage vorangetrieben: Der Druck auf uns alle steigt, mentale Krankheiten als Folge von Isolation nehmen zu und die Studienbedingungen werden nicht einfacher.

Daher setzen wir uns für den Ausbau der (psychologischen) Beratungsangebote an der Uni ein. Gleichzeitig stehen wir für die Abkehr von Studienfortschritts- oder Anwesenheitskontrollen und anderweitigen Maßnahmen zur Erhöhung des Leistungsdrucks.
Viele Studierende haben auch zu Beginn der Corona-Pandemie ihre oftmals eh schon prekäre Arbeit verloren. Einige mussten aus finanziellem Druck heraus wieder bei ihren Eltern einziehen oder ihr Studium ganz abbrechen. Das verleiht unserer Forderung nach einem elternunabhängigen Bafög noch einmal weiteren Nachdruck: Zugang zu Bildung sollte niemals eine Frage der Herkunft und des Einkommens der Eltern sein!

Feminismus

Obwohl die LUH sich gerne als Innovationsmotor sieht, baut die Realität auf einem erschreckend veraltetem Rollendenken auf: Ein Blick auf die Fakultäts-Websites zeigt, dass gerade mal 24% der Professuren weiblich besetzt sind, während in den Geschäftszimmern (Sekretariaten) zu 98% Frauen sitzen! Wir glauben nicht, dass FLINTA* zu dumm oder zu faul für Professuren sind: Wir denken, dass das System hat. Strukturell scheint die LUH nicht in der Lage zu sein, FLINTA* Personen eine Karriereoption jenseits der Vorzimmer von meist männlichen Professoren zu ermöglichen – und das obwohl die Zahl an weiblichen Studierenden seit Jahren steigt. Gezielte Förderprogramme für FLINTA* sind schon lange überfällig. Doch um einer Gleichberechtigung näher zu kommen, fehlen auch Stillräume, universitäre Kita-Plätze, Räume in Bibliotheken für das Lernen mit Kindern und außerdem Möglichkeiten für schwangere Studierende Praktika etc. nachzuholen oder ihnen andere Prüfungsformate zu ermöglichen. Bei all diesen Punkten hat die LUH massiven Nachholbedarf.

FLINTA* steht für Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-Binäre, Trans*- und Agender- Personen.

TVStud

Auch an der LUH gibt es eine von den Gewerkschaftsjugenden getragene Initiative für die Verbesserung studentischer Beschäftigung. Wir unterstützen diese aktiv, denn für uns steht fest: Es kann nicht sein, dass wir als studentisch Beschäftige die einzige Berufsgruppe an der Universität ohne Tarifvertrag sind! Auch wir brauchen die Sicherheit durch Vetragsmindestlaufzeiten, jährlichen Lohnerhöhungen im Rahmen der Inflationsrate, geregelte Urlaubs- und Krankheitsfortzahlungen sowie Mitbestimmung über eine Vertretung im Personalrat. Ohne unsere Arbeit ist der Universitätsbetrieb in der derzeitigen Form unmöglich: wir geben Tutorien, unterstützen bei Forschungsprojekten, arbeiten Professor:innen zu und in den Bibliotheken mit. Das wollen wir endlich auch fair bezahlt und durch einen Tarifvertrag geregelt bekommen!


Unsere Kandidat*innen

Dieses Jahr treten wir an als Liste 8: DIELINKE.SDS. Unsere Kandidat*innen sind

  1. Grimsehl, Hagen
  2. Schäfer, Stina
  3. Paul, Julius
  4. Schumann, Lina Sophie
  5. Schröter, Aron
  6. Bovermann, Zoë Erna
  7. Holst, Jan Rasmus
  8. Heidel, Josina

Wie läuft die Wahl ab?

Die Wahl findet dieses Jahr über den Zeitraum von zwei Wochen statt. Sie startet am 15. Januar um 10:00 und in den darauffolgenden zwei Wochen (d.h. bis zum 29. Januar um 10:00) könnt ihr wählen. Das geht entweder online unter https://wahl.uni-hannover.de/ (dort müsst ihr euch mit eurem WebSSO-Account anmelden) oder falls euch das nicht möglich sein sollte auch in Präsenz im Gebäude 1111 (Welfengarten 3, Raum 101) über ein zusätzliches Wahlterminal. Die Öffnungszeiten dort sind von Montags bis Donnerstags, 10:00 bis 16:00 und Freitags, 10:00 bis 14:00.

Weitere Informationen findet ihr auf der zugehörigen Webseite der Uni.